Vasaloppet 2023 - Hans im Glück

Fünfjähriges Jubiläum der Vasalaufsreise mit dem Doppelstock Zürich! Ein Jubiläum, das auch der ÖBB nicht entgangen ist: im Nachtzug nach Hamburg haben sie uns je ein Fläschchen Söhnlein trocken in die Kabine gestellt. Besten Dank, sehr aufmerksam! Nach dem Tetrisspiel mit unseren langen Skisäcken und unserem Gepäck in den kleingeschnittenen Schlafkabinen stossen wir auf die nächsten fünf Jahre Vasalauf an. Kurzer Stopp in Hamburg zwecks Carboloading mit Franzbrötchen und schon geht es weiter durch Dänemark und über die Öresundbrücke nach Schweden. Bei den vorbeiziehenden Ortschaften wie Nässjö, Mjölby und Örebru steigt die Vorfreude. Nach einer Übernachtung in Borlänge schauen wir uns das WM-Stadion in Falun an, den Monsterbakken von der WM 2015 hinter der Skisprungschanze würden wir gerne testen, doch alles ist komplett vereist, zu hart, wir sind zu schwach. Wir gehen gleich weiter nach Mora und holen unsere Startnummern ab. Hier treffen wir zum ersten Mal auch auf Hans, den Schweizer Veteranen, er läuft seinen 50sten (!) Vasalauf. Doppelstock muss sich hier aber nicht verstecken, seit letztem Jahr haben wir zusammen im Verein mehr Vasaläufe absolviert als Hans (wo bleibt unsere Veteranenjacke???!).

Dieses Jahr übernachten wir in Orsa Grönnklitt. Hier treffen wir auch auf die andere Hälfte der Doppelstockreisenden, die mit dem Flugzeug via Stockholm angereist sind. Grönnklitt alleine ist schon die Reise Wert: unzählige Kilometer traumhafter Loipen über Moore und durch lichte Wälder, Hundeschlittengespanne und, nur einen kurzen Spaziergang durch den Wald entfernt, ein Maiensäss mit Gebäuden von 1500 und noch fast wichtiger, dem Kaffee Smidgården, welches neben einer wunderschönen Aussicht auf Dalarna auch warme Waffeln mit Hjortron serviert. Wow, die Reise hat sich gelohnt. Oder, war da noch was? Stimmt, der Vasaloppet! Am Samstag werden die Skier gewachst, die Säcke gepackt und Beat löst Jonas kurz die komplett verspannte Zwischenrippenmuskulatur (von "drehen im Bett tut höllisch weh" zu "90 km ohne Schmerzen" in wenigen Minuten: Schaut dass ihr immer einen fachkundigen Physio dabei habt!).

Sonntagfrüh fahren wir nach Mora und nehmen dort um 4:00 den ersten Shuttlebus nach Sälen. Am Start sind die Kolonnen vor den Einlasstoren zu den Startfeldern schon lang. Die Stimmung ist aber gut, es ist schön kühl und alle hochmotivert. Das Zelt ist wie zu den Vor-Corona-Jahren proppevoll und wir können uns nochmals aufwärmen. Kurz vor dem Start kommt ein Schneeschauer und sorgt für einige cm Neuschnee. Hat wohl jemand den Wachstipp von ChatGPT befolgt und mit Klister gewachst?

Kurz nach dem Startschuss wird das Wetter besser und es herrschen wie letztes Mal schnelle Bedingungen. Es geht auch schön gesittet zu, kein Massensturz am Start oder dergleichen (nur ich fälle unterwegs zwei Schweden, aber ohne Absicht, wirklich!). Die Strecke des Vasalaufs wird teilweise etwas abschätzig als flach und langweilig beschrieben. Ähnliche Gedanken gehen mir beim Start auch durch den Kopf, doch die Strecke hat mich wieder zur Vernunft gebracht: Es ist schon wunderschön hier! Moore, Wälder, sanfte Hügel und verträumte Weiler, alles frisch eingepudert und von Sonnenstrahlen beschienen. Der Swisscorner nach 60 km ist immer sehr emotional und dann die letzten Kilometer durch diese parkähnliche Landschaft macht Lust auf mehr. Der Vasalauf zeigt sich von der besten Seite.

Auch Hans kommt wohlbehalten und souverän ins Ziel. Der Präsident des Veteranenklubs wartet schon auf ihn und gratuliert zur 50. Zielankunft, das Schweizerfernsehen ist auch dabei und sendet einige Minuten von der Randsportart (im schwedischen Fernsehen werden fünfeinhalb Stunden live gesendet und der ganze Nachmittag im Livestream).

Wie immer war es eine sehr lohnende Reise in den Norden. Wir kommen wieder!

Gratulation an Sabine, Sam und Isak zu ihrem fünften Vasalauf!
Gemäss internen Hochrechnungen wird Sam in drei Jahren aufs Podest klettern!

Wachsbingo

Bedingungen:

Harte Spur, zwischen -5 und -2 Grad, Wind aus Nord-Nordwestlicher Richtung, etwas Schnee um 7:00. Häufig neben der Spur schneller, da der Neuschnee sich in die Spur gelegt hat.

Funktioniert hat:

Swix Grundklister dann VP45-55
beim Glider einfach Rex Grafit und dann Swix Marathon und mittlere Struktur

ChatGPTs Empfehlung:

Verwirrter Doppelstöckler: Wie wachse ich meine klassischen Langlaufskier korrekt. der Schnee ist -4 Grad und die Luft -2, es ist eher frischer Schnee und es wird wärmer durch den Tag.

(verwirrter?) Bot:

Grundwachs: Bei den vorliegenden Temperaturen wäre ein Universalgrundwachs geeignet, das auf den gesamten Ski aufgetragen und mit einem Bügeleisen eingeschmolzen wird.

Klister: Da es frischer Schnee ist und im Laufe des Tages wärmer wird, kann ein Klister-Wachs verwendet werden, um eine bessere Haftung auf dem Schnee zu erzielen. Das Klister sollte dünn aufgetragen werden, und je nach Bedingungen kann es notwendig sein, mehrere Schichten aufzutragen.

🤔
Beim Langlaufen müssen wir uns so schnell keine Sorgen machen, dass wir durch Chatbots ersetzt werden.

Jonas Wäfler2023